In welchem Tempo die Entwicklung der digitalen Prozesse und Daten in Deutschland voranschreitet
Die Digitalisierung ist allerorten auf den Vormarsch und gewinnt für Industrieunternehmen in Deutschland zusehends an Bedeutung. Aber während es früher noch vornehmlich IT-Unternehmen waren, die auf Digitalisierung setzten, hat der Trend mittlerweile auch andere Branchen erfasst. Die Industrie ist nur ein Bereich, in dem digitale Prozesse zur Optimierung des Arbeitsablaufs beitragen.
Auch im Handel, den Dienstleistungen oder bei öffentlichen Arbeitgebern sind die Vorteile der digitalen Transformation nicht von der Hand zu weisen, auch wenn sich vielerorts die Betriebe auch noch scheuen, sie einzusetzen.
IT-Berufe sind nach wie vor sehr gefragt, es gibt immer noch mehr Stellenangebote als tatsächlich ausgebildete Fachkräfte. Die Corona-Krise hat dieses Dilemma im Grund noch verschärft. Mehr Home-Office, mehr Online-Bestellungen, mehr logistische Herausforderungen haben dafür gesorgt, dass die Nachfrage nach IT-Spezialisten immer mehr angewachsen ist. Das Papierchaos in den Gesundheitsämtern hat ferner bewiesen, dass die Digitalisierung in den Behörden nicht so weit fortgeschritten ist, wie es sich für einen Industriestandort wie Deutschland eigentlich gehört.
Dass die Nachfrage nach IT-Jobs in Deutschland in den kommenden Jahren abebben wird, ist im Moment nicht abzusehen. Mehr zu dieser Thematik verrät der Chief Information Security Officer und MailBuddy -Gründer Giuseppe Vito Lo Verde.
Es gilt, sich gegen die Risiken zu wappnen
Die Digitalisierung kommt in vielen Bereichen zum Einsatz, um Arbeitsabläufe zu optimieren und die Effizienz zu erhöhen. Softwarelösungen in Unternehmen sorgen für einen schnelleren und automatisierten Ablauf. Elektronische Gesundheitsakten in Krankenhäusern und Arztpraxen erleichtern den Zugriff und bedeuten zudem eine enorme Platzersparnis. Digitale Bildungsangebote haben zugenommen, dank Ihnen können auch Menschen teilnehmen, die nicht mobil sind. Der Einsatz von elektronischen Verwaltungsdiensten sorgt für geringere Wartezeiten. Online-Diensten und soziale
Netzwerke, die es erleichtern, Gleichgesinnte zu treffen, erleben schon seit Jahren einen wahren Boom. Doch es ist nicht zu vergessen, dass neben zahlreichen Vorteilen auch Risiken drohen, wie beispielsweise der Anstieg der Cyberkriminalität zeigt. Die Unternehmen kommen also nicht umhin, in dieser Hinsicht Vorkehrungen zu treffen, um gegen Hacker und andere Kriminelle gewappnet zu sein.
Digitalisierung nicht nur in der IT
Bei den Industrieunternehmen in Deutschland fällt auf, dass viele von ihnen auf Industrie 4.0 setzen, um ihre Fertigungsprozesse zu optimieren und die Effizienz zu erhöhen. Dies geschieht im Rahmen von Datenanalyse und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Bei der Auswertung großer Datenmengen erkennt die KI bestimmte Muster und trifft anhand derer schnellere Entscheidungen, als ein Mensch es könnte. In einer Welt, in der Zeit gleich Geld ist, bedeutet das einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Denn damit steigt auch die Möglichkeit, dem Kunden besser auf ihn zugeschnittene Produkte anzubieten.
Auch viele Betriebe, die auf den ersten Blick gar nicht so viel mit IT oder auch Technik im Allgemeinen zu tun haben, können enorm von der Digitalisierung profitieren. Viele denken, sie haben das Thema schon erschöpft, wenn sie nur eine eigene Homepage besitzen, doch weit gefehlt. Denn die Digitalisierung ermöglicht es erst Unternehmen jeglicher Größe, sich eine Vielzahl von digitalen Tools und Diensten zu erschließen, die beim Erreichen ihrer Geschäftsziele hilfreich sind.
Vor Cyber-Angriffen und Datenverlust schützen
Aber wie können diese Unternehmen sich vor Cyber-Angriffen oder Datenverlust schützen? Mittlerweile hat jeder größere Betrieb eine eigene IT-Sicherheitsabteilung, um dieser Bedrohung Einhalt zu gebieten und im Ernstfall auch schnell reagieren zu können.
Bei vielen Mitarbeitern, die sich mit ihren Arbeitsrechnern tagtäglich im Internet bewegen, ist es auch wichtig, entsprechende Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren und die Angestellten in Sicherheitsfragen zu unterrichten, damit sie gegebenenfalls Cyber-Bedrohungen schnell erkennen können. Ich rate zu folgenden Maßnahmen, die Sie ergreifen sollten, um sich vor derartigen Bedrohungen aus dem Internet zu schützen:
Installieren Sie Antivirus-Software auf Ihrer IT-Infrastruktur und halten Sie diese stets aktuell. Verwenden Sie bei Internetverbindungen immer eine Firewall, um unerwünschte Verbindungen nicht zuzulassen. Öffnen Sie niemals eine vom Internet heruntergeladene Datei, wenn Sie nicht genau wissen, um was es sich dabei handelt.
Regelmässiges Wechseln der Passwörter
Verwenden Sie starke Passwörter für alle Ihre Online-Konten und wechseln Sie diese auch regelmäßig. Immer wieder kommt es vor, dass bei Datenlecks sensible Eingaben kompromittiert werden. Wenn der Anbieter es zulässt, wählen Sie die Möglichkeit der Zwei-Faktor-Authentifizierung, auch wenn das auf den ersten Blick aufwendig erscheint. Noch aufwendiger ist es, im Nachhinein den Schaden eines IT-Angriffs beseitigen zu müssen. Halten Sie Ihre Betriebssysteme und die installierte Software immer auf dem neuesten Stand, um von den Entwicklern bereits gefundene Sicherheitslücken zu schließen.
Lassen Sie sich bei Links in E-Mails oder auf Social-Media-Plattformen stets Vorsicht walten. Nutzen Sie ein Virtual Private Network (VPN), um Ihre Online-Aktivitäten geheim zu halten und Ihre IP-Adresse zu schützen.
Wenn Sie diese Maßnahmen befolgen, haben Sie Ihren Schutz vor Bedrohungen aus dem Internet deutlich erhöht. Einen hundertprozentigen Schutz gibt es allerdings auch damit nicht.
Digitale Prozesse sind dem Markt unterworfen. Bild Pixabay